Balkanisierung, Kontrolle und Vertrauensverlust zentrale Risiken für digitales Leben
23. Juli 2014

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Welche Herausforderungen und Risiken erwarten uns für das digitale Leben bis 2025? Pew Reseach befragte über 1,400 Technologieexperten und Internet-Analysten hinsichtlich ihrer Einschätzung zur Zukunft des Internets.
Optimismus überwiegt
Während 35 Prozent der befragten Experten von einer allgemeinen Verschlechterung der Rezipienz und Verbreitung von Inhalten durch die Nutzer ausgehen, geben sich 65 Prozent optimistisch: sie sehen diesbezüglich entweder keine Risiken oder hoffen darauf, dass die Vorteile von wachsender Vernetzung und Digitalisierung die Risiken aufwiegen.
Politische Kontrolle, Balkanisierung, Vertrauensverlust und Kommerzialisierung zentrale Risiken für das Internet
Aus den Ausführungen der Experten zeichnen sich generell vier zentrale Befürchtungen hinsichtlich des Online-Lebens ab:
- Bestreben von Regierungen, die staatliche Sicherheit und politische Kontrolle zu erhalten, resultieren zunehmend in Netzsperren und einer Balkanisierung des Internets. Dabei wird auch das Gegenargument gebracht, dass Freiheit und Innovationskraft sich letzten Endes gegenüber der Kontrolle durchsetzen werden.
- Vertrauen schwindet zunehmend durch die Enthüllungen der Überwachungsaktivität von Regierungen und Unternehmen. Auch hier führen einige Experten Innovation als Gegenargument an: technischer Fortschritt kann Mittel gegen Überwachung hervorbringen und für alle zugänglich machen.
- Wirtschaftliche Interessen bedrohen die Idee des offenen Internets und wirken sich negativ auf die Internetarchitektur und Informationsfreiheit aus. Optimistischere Stimmen argumentieren, dass ökonomische oder gesellschaftliche Bewegungen, wie die Akzeptanz von Sharing und Schwächung des Urheberrechts, diese Risiken entschärfen könnten.
- Das Überangebot von Informationen bewirkt, dass relevante Informationen schwieriger gefunden werden. Die algorithmusbasierte Priorisierung mithilfe von Big Data birgt das Risiko, dass für den User relevante Inhalte gegenüber wirtschaftlichen Interessen benachteiligt werden.