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BITKOM-Studie „Jugend 3.0“: Internet gehört für Kinder zum Alltag – und so kann man sie an die Hand nehmen

12. Mai 2014

BITKOM-Studie: Jugend 3.0

Grafik: BITKOM

Smartphones sind aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Dies bestätigt die neue BITKOM-Studie „Kinder und Jugend 3.0“. In der repräsentativen Studie wurden 962 Personen im Alter von 6 bis 18 Jahren nach Nutzungshäufigkeit und -weisen des Internet befragt.

Zentrale Ergebnisse:

  • Internet gehört für die meisten Kinder ab 8 Jahren zum Alltag. Mit 10 Jahren sind Kinder durchschnittlich 22 Minuten pro Tag online, im Alter von 16 bis 18 Jahren sind es fast 2 Stunden
  • 85% der Jugendlichen ab 12 Jahren nutzen Smartphones
  • Soziale Netzwerke werden für Nutzer ab 12 Jahren zunehmend relevant
  • Bewusster Umgang mit Inhalten und Privatsphäre
  • Die meisten Eltern unterstützen ihre Kinder beim Umgang im Internet, aber ein signifikanter Anteil ist damit überfordert

Liegt in den letzten beiden Punkten ein Widerspruch und wenn ja, wie lässt er sich auflösen? Für unsere DIVSI U25-Studie: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in der digitalen Welt haben wir eine repräsentative Studie durchgeführt. Wir kamen zu ähnlichen Resultaten wie die BITKOM-Studie. Zudem gewannen wir Erkenntnisse, die hier als Erklärungsansatz dienen können:

Verständnis von Privatsphäre unterscheidet sich in den Altersgruppen deutlich voneinander

Analog zur BITKOM-Studie hat unsere Studie ergeben, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene für die Bedeutung von Privatsphäre und einen bewussten Umgang im Internet sensibilisiert sind. Unsere Befragungen zeigten jedoch, dass besonders Jugendliche und junge Erwachsene (14 bis 24 Jahre) mit Privatsphäre weniger den Schutz ihrer persönlichen Daten (Name, Adresse, Alter, Kontaktdaten etc.) verbinden, sondern die Sichtbarkeit ihrer Kommunikation in sozialen Netzwerken. Unter bewusstem Umgang im Internet wird folglich verstanden, die eigene Reputation zu schützen, d.h. die Veröffentlichung von peinlichen persönlichen Inhalten in sozialen Netzwerken zu vermeiden. Die Gefahr von Datendiebstahl wird oft unterschätzt.

Überforderung bei Sicherheits- oder Vertrauensfragen

BITKOM führt auf, dass Eltern ihre Kinder im sicheren Umgang mit dem Internet unterstützen, aber ein signifikanter Teil der Befragten überfordert ist. Auch in unserer Studie stellten wir fest, dass ein Drittel der 14- bis 24-Jährigen eine Verschlechterung des eigenen Sicherheitsgefühls im Internet wahrnimmt. Ein möglicher Erklärungsansatz könnte der ansteigende Verzicht auf elterlichen Rat im zunehmendem Alter sein. Akzeptieren Kinder Regeln oder Verbote der Eltern noch oft, ändert sich dies mit zunehmendem Alter. Jugendliche und junge Erwachsene sehen ihre Eltern nicht länger als glaubwürdige Ansprechpartner für Internet-Themen an und schätzen ihre eigene Internet-Kompetenz höher als die der Eltern ein: schätzen nur 27 Prozent der Befragten aus der Altersgruppe 9 bis 13 Jahren ihre Internet-Kompetenz höher ein als die ihrer Eltern, sind es bei den 14- bis 17-Jährigen bereits 65 Prozent und bei den 18 bis 24-Jährigen 81 Prozent.

Empfehlungen für Eltern

BITKOM spricht Empfehlungen aus, wie Eltern ihre Kinder im Internet an die Hand nehmen und ihnen einen sicheren Umgang im Internet vermitteln können:

  • 1 bis 8 Jahren: aktive Begleitung der Internet-Nutzung, Auswahl von geeigneten Inhalten und Regulierung der Nutzungsdauer
  • Bei 6- bis 12-Jährigen empfiehlt BITKOM ein „kontrolliertes Loslassen“: Eltern müssen nicht mehr aktiv dabei sein, sollten aber darüber im Bilde sein, was ihre Kinder online machen – dies etwa durch die Vorgabe von kindergerechten Online-Plattformen, Einstellen von Schutzfiltern und den Austausch von Erfahrungen im Internet.
  • Bei der Altersgruppe von 8 bis 18 Jahren empfiehlt BITKOM, die Herausbildung der Internet-Kompetenz zu unterstützen. Dazu gehört neben Aufklärung über Privatsphäre, Persönlichkeits- und Urheberrechte auch die Diskussion von Pornographie und Gewalt im Internet sowie die Besprechung von Gefahren von Mobbing und Online-Transaktionen.
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