Themen: Vertrauen und Sicherheit im Internet 
„Vertrauen ist schwer greifbar. Es ist ein Gefühl, ein Geschenk, das man nicht erzwingen kann. Man muss es gewinnen, sich erarbeiten. Es baut sich nur langsam auf, kann aber auf einen Schlag wieder zerstört werden. Es ist eine Art Risikokapital, bei dem man, wenn man es investiert, viel gewinnen, aber auch bitter enttäuscht werden kann. Vertrauen brauchen wir, wenn wir die Folgen unseres Handelns nicht völlig übersehen und uns abhängig von anderen machen. Wenn wir Risiken eingehen müssen.
In der virtuellen Welt ist Vertrauen noch schwerer aufzubauen als in der realen Welt. Weil wir das Gegenüber nicht immer persönlich kennen, weil sich jemand im Netz für etwas ausgeben kann, was er gar nicht ist, weil es Angebote gibt, die wir vorher noch nie ausprobiert haben, und weil sich alles so rasant entwickelt, dass häufig noch keine gesicherten Erfahrungen vorliegen.“ (Dr. Göttrik Wewer im Geleitwort zu diesem Diskussionspapier)
Die Autoren dieses Beitrags sind drei junge Wissenschaftler vom DFG-Graduiertenkolleg „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie bieten u.a. wissenschaftliche Erklärungsansätze für den Aufbau von „Vertrauen“ und geben einen ausführlichen Literaturüberblick zum Thema.
Christina Heckersbruch
Christina Heckersbruch hat Psychologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster studiert. Dort ist sie Doktorandin im DFG-Graduiertenkolleg „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt“, Schwerpunkte ‚Einflussfaktoren und Konsequenzen von Vertrauen bei virtueller Teamarbeit‘ sowie ‚Motivationsmanagement in Teams‘. In ihrer Promotion beschäftigt sie sich mit der Fragestellung, wie Vertrauen zwischen virtuellen Teammitgliedern durch den Einsatz neuer Groupware-Technologien maximiert werden kann.
Ayten Öksüz
Ayten Öksüz hat an der Universität des Saarlandes Betriebswirtschaftslehre studiert. Sie ist sie Doktorandin im DFG-Graduiertenkolleg „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit denForschungsschwerpunkten ‚Vertrauen und IT-Sicherheitsrisiken‘ sowie ‚Vertrauensaufbau durch Kommunikation‘. Hierbei geht sie der Frage nach, wie Anbieter von IT-Technologien durch Kommunikation das Vertrauen von Unternehmen trotz wahrgenommener IT-Sicherheitsrisiken gewinnen können.
Nicolai Walter
Nicolai Walter (M.Sc.) hat seinen Bachelor of Science in Information Systems an der Universität Osnabrück und seinen Master of Science in Betriebswirtschaftslehre an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster erworben. Als Doktorand im DFG-Graduiertenkolleg „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt“ untersucht er in Computer-mediierten Kontexten die Wirkung von sozialer Präsenz auf Vertrauen. Hierbei wird betrachtet, wie sich emotionale und evaluative Komponenten der menschlich oder technologisch erzeugten sozialen Präsenz auf Vertrauen auswirken.
Jörg Becker
Prof. Dr. Jörg Becker ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Prorektor für ‚Strategische Planung und Qualitätssicherung‘ und Ehrenprofessor der National Research University Higher School of Economics Moskau, Russland. Er arbeitet an der Schnittstelle zwischen betrieblicher Anforderung und Umsetzung in IT-Systemen. Seine Forschungsschwerpunkte sind Informationsmodellierung, Hybride Wertschöpfung, Prozessmanagement, E-Government und Handelsinformationssysteme.
Guido Hertel
Prof. Dr. Guido Hertel ist Lehrstuhlinhaber für Organisations- & Wirtschaftspsychologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Forschungsschwerpunkte seiner Arbeit sind u. a. virtuelle Kooperation, Motivationsmanagement in Teams, Electronic Human Resource Management sowie altersdifferenzierte Personalführung. Seine Forschung ist in mehreren Büchern und über 100 Artikeln in Fachzeitschriften erschienen.