Von Dr. Göttrik Wewer
Hamburg – Think Tanks wie das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) haben im Prinzip drei Instrumente, mit denen sie arbeiten können:
Ziel ist natürlich, auf diese Weise möglichst viele Menschen zu erreichen, Beiträge zur öffentlichen Diskussion zu leisten oder auch Themen auf die Agenda zu setzen, die wichtig, aber bisher vernachlässigt worden sind. Die Studien zu den verschiedenen Internet-Milieus in Deutschland, die deutlich gemacht haben, dass es ganz verschiedene Nutzertypen gibt, die sich nicht einfach über einen Kamm scheren lassen, oder das Dialogprojekt „Digitaler Kodex“ sind Beispiele dafür, wie das DIVSI daran arbeitet, eigenständige Beiträge zur öffentlichen Diskussion zu leisten und damit diese voranzutreiben.
Neue, manchmal überraschende Erkenntnisse sind dafür die Grundlage. Wenn es nichts zu berichten gibt, braucht man auch keine Veranstaltungen oder Veröffentlichungen. Andererseits nützen Erkenntnisse wenig, die in der Schublade vermodern. Wenn sie die Diskussion befruchten sollen, dann muss man sie unter die Leute bringen. „Tue Gutes und rede drüber“, heißt bekanntlich eine alte Losung.
Aufwändige Projekte können sich über Jahre hinziehen; Studien können mehrere hundert Seiten umfassen. Aber nicht jeder hat die Zeit und die Lust, dicke Bücher zu lesen, und nicht zu jedem Thema muss über Monate geforscht werden.
Die Reihe „Diskussionsbeiträge“ soll hier die Lücke schließen zwischen dem DIVSI magazin, das kurz und kompakt über die Aktivitäten des Instituts berichtet, und den größeren Studien und Projekten, die eine längere Laufzeit haben: durch relativ knappe Abhandlungen, die auch eilige Leser noch verarbeiten können, die alle um die drei Begriffe Vertrauen, Sicherheit und Internet kreisen, die immer den Kenntnisstand zusammenfassen, den es zum jeweiligen Thema gibt, und die darüber hinaus Denkanstöße für die öffentliche Debatte geben. Genau das nämlich sollen sie sein: Beiträge, die zum Nachdenken anregen, auch zum Widerspruch.
Das DIVSI lädt dazu Autorinnen und Autoren ein, die einschlägig ausgewiesen sind. Wie sie ihr Thema abhandeln, bleibt ihnen dabei selbst überlassen. Insofern müssen diese Beiträge auch nicht unbedingt der Position des DIVSI entsprechen, sondern sie sollen die Diskussion anregen. Je mehr sich aus unterschiedlicher Perspektive Gedanken darüber machen, wie Vertrauen und Sicherheit im Internet gefördert werden können, umso besser. Mit den ersten drei Heften ist ein Anfang gemacht, weitere sind in Arbeit.