Hat die E-Mail als Kommunikationswerkzeug ausgedient und fristet nur noch ein Dasein als Spam-Medium? Diese Frage wird seit einigen Jahren immer wieder lebhaft diskutiert. Experten der einen Seite gehen davon aus, dass die Ablöse durch Social Media und Messenger bereits weit fortgeschritten und es nur eine Frage der Zeit sei, bis die E-Mail endgültig verschwinde. Vertreter der anderen Seite hingegen verteidigen die E-Mail als ein etabliertes Medium, das sich stets neuen Nutzungskontexten anpasse.
Die von Quartz-Studie durchgeführte Studie zum täglichen Nachrichtenkonsumverhalten von 940 Top-Managern namhafter Unternehmen spricht für die Position der E-Mail-Verfechter. So stellt sich die E-Mail gerade in Hinblick auf den täglichen Nachrichtenkonsum als die wichtigste Informationsquelle heraus.
Die Ergebnisse im Überblick:
75% der Top-Manager investieren am Tag mindestens 30 Minuten in den Nachrichtenkonsum. Nachrichten werden zudem überwiegend am Morgen konsumiert (60%). 44% der Top-Manager befassen sich sogar direkt nach dem Aufwachen mit den News.
Die Mehrheit verbringt täglich mindestens 30 Minuten mit Informationsbeschaffung (Grafik: Quartz)
Ein Blick auf die Aufteilung nach Branchen zeigt, dass die Manager aus der Medien- und Werbebranche die meiste Zeit für die Informationsbeschaffung aufbringen. Am Ende der Liste stehen Befragte aus der Technologie-Branche.
Zeit für täglichen Nachrichtenkonsum: Aufteilung nach Branchen (Grafik: Quartz)
Mehrheitlich findet die Informationsbeschaffung auf mobilen Geräten (61%) statt. Die klassischen Massenmedien (Radio, Print, TV) nehmen zusammen nur 9% ein.
Für den Nachrichtenkonsum werden überwiegend mobile Geräte genutzt (Grafik: Quartz)
E-Mail-Newsletter stellen mit 60% die primäre Nachrichtenquelle bei Top-Managern dar. Danach folgen an zweiter Stelle soziale Netzwerke und Browser-Aufrufe mit 43% sowie an dritter Stelle News-Apps mit 28%.
David Carr von der New York Times geht davon aus, dass gerade die unübersichtliche Informationsflut für die Renaissance von E-Mail-Newslettern verantwortlich ist. In Form von Newslettern erhalten die Top-Manager nämlich die für sie relevanten Nachrichten kuratiert und gebündelt in ihrem E-Mail-Postfach, ohne dass sie eine Vielzahl von Nachrichtenseiten oder Netzwerken bemühen müssten.
E-Mail-Newsletter die erste Anlaufstelle vor Apps und sozialen Netzwerken (Grafik: Quartz)
E-Mail-Newsletter liegen so mit 56% auch vor branchenspezifischen (55%) und allgemeinen (55%) Nachrichtenseiten.
E-Mail-Newsletter noch vor Nachrichtenseiten (Grafik: Quartz)
Auch beim Teilen von Informationen steht die E-Mail mit 80% an erster Stelle vor Twitter (43%) und Facebook (30%).
E-Mail auch bei Sharing führendes Medium (Grafik: Quartz)
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