3. Sicherheit im Umgang mit dem Internet

Fast zwei Drittel der Onliner trauen sich zu, die Gefahren und Risiken des Internets zumindest eingeschränkt einschätzen zu können. Der Kreis derjenigen, die sich hier vollkommen sicher sind und sich daher auch völlig frei und ohne Einschränkungen im Netz bewegen möchten, umfasst aber lediglich 24 Prozent. Weitere 40 Prozent sind davon überzeugt, dass sie mögliche Risiken zumindest einigermaßen beurteilen können. Eher oder sogar ganz skeptisch äußert sich ein knappes Drittel. Wieweit man sich eine Einschätzung der Gefahren und Risiken des Internets generell zutraut, hängt ganz wesentlich vom Umfang der eigenen Erfahrungen ab. Von denjenigen, die das Internet mehrmals am Tag und überdurchschnittlich viele Angebote nutzen, äußern sich jeweils rund drei Viertel überwiegend oder vollkommen zuversichtlich, knapp jeder Vierte ist hier eher skeptisch. Bei den Onlinern mit einem vergleichsweise engen Nutzungsspektrum und vor allem bei denjenigen, die nur selten im Internet sind, überwiegen dagegen die Zweifel. 61 Prozent derjenigen, die sich höchstens einmal in der Woche im Netz bewegen, fühlen sich nur eingeschränkt oder gar nicht in der Lage, Gefahren und Risiken des Internets einzuschätzen.

Die Mehrheit traut sich ein Urteil über Gefahren und Risiken der Internet-Nutzung zu

Die Mehrheit traut sich ein Urteil über Gefahren und Risiken der Internet-Nutzung zu
Auch wenn sich die Mehrheit ein Urteil über die Gefahren und Risiken weitgehend zutraut, machen die Antworten auf die Frage, wie gut man einzelne Aspekte und Risiken der Internet-Nutzung einschätzen kann, deutlich, dass in vielen Bereichen tatsächlich erhebliche Unsicherheiten bestehen. 62 Prozent der Nutzer trauen sich zu, ihre Passwörter sicher zu gestalten. 59 Prozent sind überzeugt, dass sie einschätzen können, welche E-Mails bzw. Anhänge ungefährlich sind und bedenkenlos geöffnet werden können. Auch im Hinblick auf die Beurteilung der Seriosität von Informationen einzelner Internet-Seiten oder bei der Frage, was beim Online-Banking zu beachten ist, sind die Nutzer eher zuversichtlich, dass sie dies gut beurteilen können. Rund jeder Zweite ist auch davon überzeugt, dass er grundsätzlich gut einschätzen kann, wie er seinen Computer vor Viren oder anderen Bedrohungen schützen kann. Angesichts der negativen Erfahrungen in diesem Bereich überwiegt hier aber bereits leicht die Skepsis. Noch größer sind die Zweifel im Hinblick auf das Risiko, sich auf Internet-Seiten mit Viren zu infizieren. 29 Prozent sind sich sicher, die Gefahren beim Besuch von bestimmten Seiten verlässlich beurteilen zu können. 41 Prozent können ein solches Risiko nach eigener Auskunft nur schwer, 30 Prozent überhaupt nicht einschätzen. Ein vergleichbarer Anteil traut sich ein Urteil darüber zu, wie sicher die Nutzung von kostenlosen E-Mail-Angeboten ist oder wie sie ihre E-Mails sicher verschicken können, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie von anderen gelesen werden.

Am größten ist die Unsicherheit im Hinblick auf die Speicherung und Verwendung persönlicher Daten und anderer Angaben. 78 Prozent können nur schwer oder gar nicht beurteilen, für was ihre Suchbegriffe, die sie bei Recherchen im Netz eingeben, verwendet werden. Jeweils über 80 Prozent trauen sich nur eingeschränkt oder überhaupt kein Urteil darüber zu, was mit ihren persönlichen Daten in sozialen Netzwerken, Online-Shops oder Suchmaschinen passiert und welche dieser Informationen gespeichert werden. Nur sehr kleine Minderheiten sind überzeugt, dass sie dies gut einschätzen können.

In vielen Bereichen erhebliche Unsicherheit

In vielen Bereichen erhebliche Unsicherheit
Personen, die das Internet besonders intensiv nutzen und auch überdurchschnittlich davon überzeugt sind, dass sie die Gefahren und Risiken des Netzes relativ verlässlich beurteilen können, trauen sich in vielen Bereichen ein besseres Urteil zu. 75 Prozent bzw. 68 Prozent derjenigen, die mehrmals am Tag im Internet sind, wissen nach eigener Einschätzung, wie sie ihre Passwörter sicher gestalten bzw. welche E-Mails und Anhänge sie bedenkenlos öffnen können. Die Mehrheit vertraut auch auf ihre grundsätzlichen Fähigkeiten, den eigenen Rechner vor Viren oder anderen Bedrohungen des Netzes ausreichend zu schützen. Aber auch von den Intensiv-Nutzern sind nur 36 Prozent davonüberzeugt, dass sie die Risiken, sich auf bestimmten Internet-Seiten mit Viren zu infizieren, gut einschätzen können. Ein verlässliches Urteil über die Sicherheit von kostenlosen E-Mail-Diensten trauen sich 35 Prozent zu. Die eigenen Kenntnisse im Hinblick auf die Speicherung und Verwendung persönlicher Daten und Informationen werden auch von denen, die sich besonders häufig im Netz aufhalten, nur als unwesentlich besser eingeschätzt als vom Durchschnitt aller Nutzer.

Nur bedingt bessere Einschätzung einzelner Risiken bei Intensiv-Nutzern

Nur bedingt bessere Einschätzung einzelner Risiken bei Intensiv-Nutzern
Wie kompetent Onliner sich bei der Einschätzung verschiedener Aspekte der Internet-Nutzung fühlen, hängt teilweise auch damit zusammen, wieweit sie entsprechende Angebote nutzen und wie vertraut sie mit ihnen sind. Ein deutlicher Zusammenhang zeigt sich beispielsweise beim Online-Banking. 80 Prozent derjenigen, die ihre Bankgeschäfte zumindest ab und zu online erledigen, sind sicher, dass sie wissen, was dabei zu beachten ist, im Vergleich zu 50 Prozent der Internet-Nutzer insgesamt. Von denjenigen, die regelmäßig oder gelegentlich Musik oder Filme herunterladen, können 70 Prozent nach eigener Einschätzung gut beurteilen, von welchen Seiten sie dies möglich ist. Dagegen können nur 36 Prozent aller Internet-Nutzer dies einschätzen.

Deutlich geringer ist der Zusammenhang bei der Einschätzung möglicher Risiken des Online-Shoppings. Gut die Hälfte derjenigen, die zumindest gelegentlich über das Internet einkaufen, traut sich zwar zu, die Sicherheit bestimmter Bezahlverfahren im Netz einschätzen zu können. Die Vertrauenswürdigkeit von Internet-Händlern gut beurteilen kann jedoch nur knapp jeder Dritte. Die Einschätzungen aller Internet-Nutzer dazu sind in diesem Punkt nicht deutlich schlechter. Dass die Urteilsfähigkeit in speziellen Bereichen auch dann gering ist, wenn man Erfahrung mit der Verwendung entsprechender Angebote hat, zeigt sich besonders am Beispiel der Nutzer sozialer Netzwerke. Der Anteil von ihnen, der gut einschätzen kann, wie man ins Netz gestellte Informationen oder Fotos dauerhaft auch wieder löschen kann, ist nur unwesentlich größer als unter allen Internet-Nutzern. Nur unbedeutend häufiger als der Durchschnitt der Onliner haben die Nutzer sozialer Netzwerke eine konkrete Vorstellung darvon, wie und für welche Zwecke ihre persönlichen Daten in solchen Netzwerken verwendet werden könnten.

Einschätzung einzelner Risiken durch die Nutzer entsprechender Angebote

Einschätzung einzelner Risiken durch die Nutzer entsprechender Angebote
Für die große Mehrheit steht fest, dass viele Nutzer nicht sorgfältig genug auf den Umgang mit ihren persönlichen Daten achten. 78 Prozent der Bevölkerung und 84 Prozent der Onliner haben den Eindruck, dass bestimmte Angebote im Netz dazu führen, dass viele zu sorglos mit ihren persönlichen Daten umgehen und dabei zu viel von sich preisgeben. Nur eine sehr kleine Minderheit von fünf Prozent sieht diese Gefahr nicht.

Viele Internet-Nutzer sehen einen zu sorglosen Umgang mit persönlichen Daten

Viele Internet-Nutzer sehen einen zu sorglosen Umgang mit persönlichen Daten
In vollkommenem Kontrast dazu steht die Einschätzung des eigenen Verhaltens. Lediglich 22 Prozent haben bei sich selbst den Eindruck, dass bestimmte gern und häufig genutzte Angebote zu einem zu sorglosen Umgang mit den persönlichen Daten führen. 70 Prozent sind überzeugt, dass dies bei Ihnen nicht der Fall ist. Auch diejenigen, die das Internet überdurchschnittlich häufig und breit nutzen, und damit vor allem die jüngeren Jahrgänge, machen sich kaum Sorgen, dass sie im Netz zu viel von sich preisgeben könnten. Diejenigen, die sich regelmäßig in sozialen Netzwerken bewegen, sehen in dieser Hinsicht weit überwiegend keine Probleme. Von ihnen befürchten nur 35 Prozent, dass sie dabei zu sorglos mit ihren Daten umgehen könnten, 59 Prozent sehen diese Gefahr ausdrücklich nicht.

Nur wenige haben den Eindruck, dass sie selbst zu sorglos mit ihren persönlichen Daten umgehen

Nur wenige haben den Eindruck, dass sie selbst zu sorglos mit ihren persönlichen Daten umgehen
Nur die wenigsten informieren sich, wenn sie im Netz etwas bestellen oder herunterladen, in der Regel auch über die jeweiligen Geschäftsbedingungen bzw. Datenschutzbestimmungen. Bei 23 Prozent ist dies der Fall, 27 Prozent achten zumindest gelegentlich darauf. 44 Prozent der Online-Shopper und 46 Prozent derjenigen, die zumindest gelegentlich Musik aus dem Netz herunterladen, beachten derartige Informationen nur selten oder überhaupt nicht.

Information über Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen

Information über Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen