6. Fazit

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Bevölkerung mit dem Internet vor allem viele Vorteile assoziiert. Zugleich werden jedoch auch zahlreiche Risiken gesehen. Die wahrgenommenen Gefahren im Internet hängen dabei zumeist nur eingeschränkt mit eigenen negativen Erlebnissen zusammen und sind auch weitgehend unabhängig vom persönlichen Ausmaß der Nutzung. So sind Personen, die das Internet mehrmals täglich und vergleichsweise breit nutzen, in der Regel nicht besorgter oder unbesorgter als diejenigen, die seltener online sind oder sich nur auf wenigen und ihnen bereits bekannten Seiten bewegen.

Die große Mehrheit der Bevölkerung und speziell der Internet-Nutzer sieht einen allgemein zu sorglosen Umgang mit persönlichen Daten und damit einhergehend die Gefahr, dass viele Menschen zu viel von sich preisgeben. Allerdings haben nur die wenigsten den Eindruck, dass dies auf sie selbst zutrifft.

In der Selbsteinschätzung traut sich der Großteil der Internet-Nutzer generell ein Urteil über Gefahren und Risiken zu. In vielen Bereichen bestehen allerdings erhebliche Unsicherheiten. Am größten sind diese in Bezug auf die Speicherung und Verwendung persönlicher Daten. Um sich zu schützen, wird vor allem auf technische Lösungen wie eine Virenschutz-Software gebaut. Zugleich verzichten viele Nutzer auf bestimmte Aktionen. Dazu gehört z. B. das Öffnen von Anhängen in E-Mails mit unbekanntem Absender ebenso wie das Surfen auf verdächtig erscheinenden Web-Seiten.

Beim Schutz vor den Risiken sehen die Bürger aber auch den Staat gefordert. Nach Ansicht der Mehrheit der Bevölkerung hat dieser die Pflicht, den Anbietern von Internet-Seiten gewisse Regeln vorzugeben und auf die Einhaltung dieser zu achten. Doch es besteht auch weitgehende Einigkeit darüber, dass rein nationale Maßnahmen und Vorschriften zum Schutz von Nutzern nicht effektiv sein können.

Wenn es um das Ausmaß der aktuellen staatlichen Einflussnahme bzw. Kontrolle geht, herrscht vielfach Unklarheit. Tendenziell wird diese eher als zu gering eingeschätzt; die Forderung nach einer stärkeren Kontrolle steigt dabei mit Abnahme der Erfahrungswerte bzw. der Nutzungsintensität.

Eine möglichweise zu starke Kontrolle durch den Staat wird zwar von rund der Hälfte der Bevölkerung dahingehend kritisch betrachtet, dass die Freiheit im Internet potenziell durch staatliche Überwachung bedroht werden kann. Eine noch größere Gefahr für die Freiheit im Netz geht allerdings nach Meinung der Befragten von Unternehmen aus, die nicht mehr alles, sondern vermehrt auf Nutzer-Profile zugeschnittene Inhalte anzeigen.

Abschließend festzuhalten bleibt, dass die Menschen eine positive Bilanz bei der Abwägung der Vorteile und Gefahren im Internet ziehen. Bedingt durch die Komplexität des Netzes und die Vielfalt an Risiken suchen sie dennoch nach Leitplanken im digitalen Lebensraum.