Verantwortungsbedachte Etablierte

Internet-Milieus: Verantwortungsbedachte Etablierte

Internet-Milieus zu Vertrauen und Sicherheit im Netz

Soziodemografisches Profil

Geschlecht und Alter Breites Altersspektrum von 20 bis 70 Jahren,
leichter Schwerpunkt in der Altersgruppe 30 bis 50 Jahre,
< Ø 45 Jahre; Frauenanteil: 57%
Lebenssituation Überwiegend verheiratet, mit oder ohne Kinder im Haushalt;
2- bis 4-Personen-Haushalte sind überrepräsentiert
Bildung Gehobenes Bildungsniveau: mittlere und höhere Abschlüsse
sind überrepräsentiert;
33% mit Hochschul-/Fachhochschulreife
Beruf Überwiegend in Vollzeitbeschäftigung
Meist Angestellte und Beamte (wenig Abweichungen von
den Verhältnissen in der Grundgesamtheit)
Einkommen Mittlere bis gehobene Einkommen; 34% haben ein monatliches
Haushaltsnettoeinkommen über 2.500 Euro (Gesamt: 31%)

Verantwortungsbedachte Etablierte (10%) – 7,3 Mio. DIVSI-Milieustudie-Seite-114-Internetexpertise

Internet-Nutzerprofil

Kurzbeschreibung

Der Umgang mit dem Internet ist bei diesem Einstellungstyp geprägt durch Pragmatismus und Nützlichkeitsdenken (Convenience-Vorteile). Technik ist kein Faszinosum, sondern eher Mittel zum Zweck. Sofern es konkrete Vorteile verschafft, Dinge online zu erledigen, sind Verantwortungsbedachte Etablierte offen für Veränderungen und bereit, technologische Neuerungen in ihren Alltag zu integrieren (Digital Immigrants). Technik-„Zwang“ und eine Nutzung bestimmter Internetangebote, nur um dabei zu sein („Me-Too-Prinzip“), lehnen sie dezidiert ab.

Verantwortungsbedachte Etablierte sind anspruchsvolle, selektive Nutzer, die interessiert an technischen Innovationen und deren Nutzungsmöglichkeiten sind, aber nur über eine mittlere Internet- Expertise verfügen. Vertreter dieses Typus nutzen das Internet primär als Arbeits- und Kommunikationsmedium – nicht zur Unterhaltung. Dabei gehen sie sehr gezielt und verantwortungsbewusst vor.

Ausgeprägtes Sicherheitsbewusstsein und Schutzmaßnahmen, wie z. B. die Installation von Virenscannern, Firewalls etc. haben hohe Priorität – weniger aus Angst, sondern weil es dazu gehört. Verantwortungsbedachte Etablierte weisen ein sehr aktives und exploratives Informationsverhalten im Netz auf, aber sind überaus restriktiv, wenn es um die Freigabe persönlicher Daten geht. Sie sind bestrebt, ihre Privatsphäre durch Zurückhaltung, Kontrolle und Vermeidung zu schützen.

Internet und Medien in der Lebenswelt der Verantwortungsbedachten Etablierten

Für die Verantwortungsbedachten Etablierten, die zehn Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung (7,3 Mio.) ausmachen, gehört das Internet zum unverzichtbaren Bestandteil des Alltags. Vier von zehn Personen dieses Milieus sind täglich online, 90 Prozent nutzen das Internet mehrmals in der Woche (Gesamt: 68 Prozent). Charakteristisch ist ihr Anspruch, sich mit technologischen Neuerungen und Möglichkeiten auseinander zu setzen und diese hinsichtlich ihrer Vorteile zu prüfen. Sie möchten in jedem Fall intellektuell mithalten oder sogar Meinungsführer sein; ob sie entsprechende Funktionen dann auch tatsächlich nutzen, steht auf einem anderen Blatt. Man muss nicht alles mitmachen und bei allem dabei sein – aber man sollte wissen, um was es geht, wenn Bekannte beispielsweise berichten, dass sie mit ihren Kindern im Ausland skypen.

Dieser Einstellungstyp hat den Weg ins Netz bereits relativ früh gefunden: 47 Prozent nutzen das Internet sieben Jahre und länger, d. h. sie haben die Veränderungen der letzten Jahre verfolgt und ihre Kenntnisse kontinuierlich weiterentwickelt. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass viele verantwortungsvolle berufliche Positionen besetzen und technische Innovationen somit im unmittelbaren Umfeld erfahren bzw. einzusetzen haben. Für Verantwortungsbedachte Etablierte ist das Internet überwiegend Arbeits- und Kommunikationsmedium – Unterhaltung spielt eine untergeordnete Rolle. Im Vordergrund steht das Bedürfnis nach Arbeitserleichterung, denn durch das Internet lassen sich viele Organisations- und Kommunikationsprozesse effizienter, übersichtlicher und flexibler organisieren.

Es ist den Verantwortungsbedachten Etablierten durchaus wichtig, mit ihrer Hardware auf dem neuesten Stand zu sein. Fast die Hälfte besitzt ein Notebook (46 Prozent, Gesamt: 40 Prozent), der Großteil verfügt (zusätzlich) über einen Desktop PC (68 Prozent, Gesamt: 58 Prozent). Doch auch wenn ein Laptop zum Surfen verwendet wird, hat dieser überwiegend einen festen Standort in der Wohnung. Gegebenenfalls wird der tragbare Computer mit auf das Sofa genommen. Ständig unterwegs das Internet zu benutzen, ist hier weniger verbreitet (Smartphone-Besitzer: 10 Prozent, Gesamt: 16 Prozent).

Verantwortungsbedachte Etablierte nutzen das Internet, um sich konzentriert mit dem umfassenden Angebot an Informationen zu beschäftigen. Dabei zeigen sie eine reflektierte Haltung gegenüber dem Medium: Bei der Suche nach Informationen gehen sie zielgerichtet und selektiv vor und berücksichtigen nur Quellen, die als seriös und weithin anerkannt wahrgenommen werden (z.B. Wikipedia oder Online-Ausgaben etablierter Zeitungen/ Zeitschriften). Das Internet bietet zweifellos viele interessante Optionen auch jenseits funktionaler und praktischer Vorteile. So „ertappt“ man sich durchaus auch mal beim ziellosen Surfen, ärgert sich dann aber über die „verschwendete“ Zeit.

Die – technisch mögliche – permanente Erreichbarkeit möchte man unter Kontrolle haben. Die Option, überall, jederzeit kommunizieren zu können, eröffnet zwar neue Spielräume für Flexibilität, gleichzeitig möchte man sich hierdurch nicht in einen durchgehenden „Bereitschafts-Modus“ versetzen lassen. Daher genießt man auch bewusst eingeplante Offline-Phasen, wie z. B. im Urlaub.

Verantwortungsbedachte Etablierte sind bezüglich ihrer Internet-Aktivitäten eher zurückhaltend, lediglich Online-Banking ist mit 53 Prozent leicht überrepräsentiert. Allerdings gewinnt das Internet zunehmend an Bedeutung auch für die Pflege der persönlichen Interessen und die Gestaltung der Freizeit, beispielsweise bei der Urlaubs- und Reiseplanung: von der Information über die gewünschte Urlaubsdestination bis hin zur Buchung von Flügen, Unterkünften oder Mietfahrzeugen. Auch hier dominiert das Motiv der „Arbeitserleichterung“ – man erspart sich Zeit und Wege und kann Preise besser vergleichen.

Die überwiegende Mehrheit der Verantwortungsbedachten Etablierten (84 Prozent) ist der Meinung, das Internet biete mehr Chancen als Gefahren. Gegenüber Innovationen, wie zum Beispiel standortbezogenen Diensten, ist man offen, wenn man einen persönlichen Nutzen im Sinne von größerer Unabhängigkeit und Flexibilität wahrnimmt. Die zunehmende Vernetzung eröffnet Potenziale und führt zu tatsächlichen Verbesserungen in einer globaleren und schnelllebigeren Welt – nicht zuletzt die Möglichkeit, mit Menschen über größere Distanzen hinweg in Kontakt zu bleiben.

Dennoch haben Verantwortungsbedachte Etablierte einige Befürchtungen. Sie legen Wert auf eine gepflegte Sprache und achten auf höfliche Umgangsformen, die sie teilweise im Internet als nicht gegeben bzw. bedroht sehen. Soziale Netzwerke sind tendenziell von Interesse, werden allerdings eher vorsichtig genutzt, weil sie als wenig diskret, teilweise unseriös und unpersönlich empfunden werden. So wird beispielsweise bei Facebook nur ein Minimalprofil angelegt, bzw. persönliche Informationen nur für einen definierten Nutzerkreis zugänglich gemacht. Trotz Berücksichtigung diverser Vorsichtsmaßnahmen hat man grundsätzlich Vorbehalte, „private Dinge“ ins Netz zu stellen, nicht zuletzt weil man die persönliche Privatsphäre schützen möchte, denn man möchte keine Angriffsfläche für Missbrauch durch Dritte bieten. Auch sorgt man sich um die eigene Reputation, wenn beispielsweise Kinder private Bilder von Familienfesten sorglos ins Internet stellen.

Auch auf gesellschaftlicher Ebene reflektieren sie das internetbedingt veränderte Kommunikationsverhalten. Viele bemerken in der Öffentlichkeit einen Druck zu permanenter Selbstinszenierung; sie haben den Eindruck, dass es vielen Menschen zu wenig um „die Sache“ gehe und sie nur mit sich selbst und ihrer Außenwirkung beschäftigt seien. Trotz der Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Informationstechnologien bleibt bei den Verantwortungsbedachten Etablierten somit eine gewisse emotionale Distanz. Insbesondere gegenüber „Heilsversprechen“ der Technik und Sicherheitsbekundungen der Anbieter ist man skeptisch.

Typische Zitate zur Internet-Nutzung

„Mein Mann und ich sitzen mit unseren Laptops im Wohnzimmer, der Hund liegt auf dem Teppich und leistet uns Gesellschaft.“

„Wenn ich eine Reise plane und online buche, dann erspart mir das viele Wege. Ich lese dann auch die Querverweise.“

„Wikipedia zu benutzen als Lexikon, als Nachschlagewerk, als Information über alles und jedes, was interessant ist, und eben auch zur Geschichtsrecherche usw. – das finde ich sehr gut.“

„Bei E-Mails habe ich weniger den ,Hallo‘-Stil drauf. Ich formuliere möglichst immer wie in Briefen.“

„Ich habe die Erfahrung gemacht, dass E-Mail-Verkehr nicht diskret ist. Da werden sehr oft noch weitere Empfänger angeklickt und dem Adressaten bekannt gegeben, was ich nicht korrekt finde. Und dann habe ich schon häufig Irrläufer erhalten, worin mir die persönlichsten anwaltlichen Strategien als Anlage geschickt wurden. Ich halte dieses Medium daher für nicht ganz so seriös.“

„In erster Linie Online-Banking, E-Mail, und dann Suchmaschinen. Also z. B. Google finde ich ein wunderbares Instrument. Das nutze ich sehr häufig, um im Berufsleben Produktinformationen zu erhalten. Das macht das gesamte Archiv, das ich früher hatte, von Firmenprospekten und Ordnern und so, was sehr viel Platz weggenommen hat, überflüssig. Ich kriege gezielt sehr schnell über alles Auskunft, über alle Dienstleistungen und Produkte.“

„Mich interessieren keine anonymen sozialen Netzwerke. Ich kann damit nichts anfangen.“

„Ich habe bei Facebook ein kleines Profil eingerichtet, aber mich bloßstellen – das mache ich nicht.“

„Ich habe ein Facebook-Konto eröffnet, weil eine Freundin damals nicht anders erreichbar war.“

Einstellung zu und Verständnis von Sicherheit und Datenschutz im Internet

Die Verantwortungsbedachten Etablierten bewegen sich nach Möglichkeit zurückhaltend im Internet. Zwar befürwortet man den kommunikationstechnischen Fortschritt und erkennt die Notwendigkeit des Internets für das heutige Wirtschaftssystem, ein latentes Misstrauensgefühl bleibt dennoch bestehen. Gerade deshalb wird gern betont, dass Sicherheit im Internet ein wichtiges Thema sei, dem mehr Bedeutung beigemessen werden sollte.

Es bestehen weder übertriebene Sicherheitsängste, noch bewegt man sich sorglos oder naiv im Netz. Vielmehr ist man um eine klare, nüchterne Sicht der Problematik bemüht, mit dem Ziel, Nutzen und Gefahren praktikabel auszuloten. Dabei sind sich Verantwortungsbedachte Etablierte durchaus bewusst, dass es keine hundertprozentige Sicherheit im Netz geben kann, sondern dass es vielmehr darum geht, Maßnahmen zur Sicherheit im Internet kontinuierlich an die sich ständig verändernde Netzwelt anzupassen.

Vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen, systemimmanenten Unsicherheiten ist man stets bemüht, durch Zurückhaltung und Selbstschutzmaßnahmen das persönliche Risiko zu minimieren: Man ist restriktiv bezüglich der Freigabe persönlicher Daten, nutzt teilweise spezielle E-Mail-Adressen für Angebote, bei denen man Spams befürchtet, verwendet die empfohlenen Virenprogramme, führt regelmäßige Sicherheits-Updates und Datensicherungs-Back-Ups auf externen Festplatten durch und hält sich sorgfältig an die Passwortregeln, d. h. Passwörter werden regelmäßig geändert und stets Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen verwendet. Insgesamt fühlen sich Verantwortungsbedachte Etablierte sehr gut in der Lage, Sicherheitsrisiken im Internet richtig einzuordnen und entsprechend zu reagieren. Diese Selbsteinschätzung erscheint vor dem Hintergrund des ausgesprochen vorsichtigen Verhaltens und der getroffenen Vorsorgemaßnahmen durchaus realistisch. Dennoch sind sich Verantwortungsbedachte Etablierte bewusst, dass sie keine Experten auf dem Gebiet der Sicherheit im Internet sind, und entsprechend nur die Spitze des Eisbergs wahrnehmen (können).

Verantwortungsbedachte Etablierte schätzen insbesondere die Möglichkeit, mit Hilfe des Internets ihre Bankgeschäfte flexibel erledigen zu können. Hierbei gehen sie stets mit Vorsicht vor. Unter ihnen gibt es Vertreter, die stets zunächst die Vorhänge schließen, bevor sie ihre wohl verwahrte TAN-Liste herausholen, damit der Zettel mit den persönlichen Informationen nicht durch die Fensterscheibe abfotografiert werden kann. Auch digital treffen sie alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen in diesem Bereich. Wenn es dennoch bei Finanztransaktionen zu Missbrauch kommt, schreiben sie die Verantwortung klar den involvierten Institutionen zu. Wenn Banken Online-Dienste anbieten, müssen diese auch bei etwaigem Missbrauch mit ihrem guten Namen gerade stehen, sich den rechtsstaatlichen Konsequenzen stellen und die entwendeten Summen erstatten.

Die zunehmende Offenlegung der Privatsphäre wird kritisch beobachtet und stößt – wenn es einen selbst betrifft – auf grundsätzliche Ablehnung. Viele Umgangs- und Vernetzungsformen entsprechen schlicht nicht den eigenen Vorstellungen hinsichtlich der Pflege sozialer Beziehungen. Der eigene Freundes- und Bekanntenkreis ist in der Regel über viele Jahre gewachsen und speist sich insbesondere aus beruflichen und familiären Beziehungen, für die jeweils eigene Spielregeln gelten, die nicht unbedingt mit denen einer sozialen Plattform kompatibel sind („die CDs meines Kollegen will ich nicht liken“). Obgleich man seine persönliche Privatsphäre durch Zurückhaltung, Kontrolle und Vermeidung weitgehend geschützt wähnt, sieht man dennoch einen großen Bedarf darin, bei anderen Nutzern ein respektvolles und achtsames Agieren im Internet zu fördern.

Da das Internet nicht als geschützter und schützbarer Raum wahrgenommen wird, befürworten Verantwortungsbedachte Etablierte klar das Selbstverantwortungsprinzip. Jedoch räumen sie zugleich ein, dass von den Nutzern die Tragweite aller Online-Handlungen aufgrund der Komplexität des Internets nicht mehr eingeschätzt werden kann und diese infolgedessen die Verantwortlichkeit auch nicht in Gänze übernehmen können. Datenschutz betrifft, über die persönliche Vorsorge hinaus, alle Akteure im Internet – sowohl Nutzer, als auch Provider und staatliche Institutionen.

Bei kommerziellen Providern aus dem EU-Raum ist ihr Vertrauen recht groß, da diese durch staatliche Instanzen zur Rechenschaft gezogen werden können. Größte Sorgen hegen Verantwortungsbedachte Etablierte gegenüber Hackern, die über tiefergehendes Know-how auf dem Gebiet verfügen und im „Untergrund“ agieren. Dem Staat sprechen sie die Kompetenz ab, das Internet kontrollieren zu können, da das Datennetz nicht an Landesgrenzen Halt macht und spezifische Rechtslagen einheitliche Lösungen verhindern. Dennoch finden sie den Gedanken sympathisch, dass eine übergeordnete, unabhängige Instanz den Datenschutz im Netz gewährleistet. Jedoch dürfen abgeleitete Maßnahmen zum Datenschutz nicht ohne kontinuierliches Überprüfen und Abwägen mit den freiheitlichen Grundwerten stattfinden. Die generelle Offenheit des Internets sollte dabei bewahrt werden (keine Zensur). Vor allem auch im Hinblick auf unbedachtere Nutzergruppen sieht dieser Typus einen steigenden Bedarf sowohl in einer stärkeren Aufklärungsarbeit als auch hinsichtlich verlässlicherer Sicherheitssysteme.

Verantwortungsbedachte Etablierte (10%) – 7,3 Mio.

Einstellungsprofil

Typische Zitate zu Sicherheit und Datenschutz im Internet

„Hundertprozentige Sicherheit gibt es sowieso nicht im Leben, also auch nicht im Internet. Aber versuchen sollte man es immer wieder, das einigermaßen sicher zu machen.“

„Ich habe einen sehr individuellen, ausgeprägten Selbständigkeitsbegriff und möchte wirklich nur mit sehr wenigen Menschen etwas näher zu tun haben. Ich finde es erschreckend, wie Menschen ihre intimsten Dinge auf einem weltweiten Marktplatz darbieten. Für mich wäre das eine Horrorvorstellung.“

„Datensicherheit im Internet ist immer gefährdet.“

„Die Sicherheit im Internet ist mir sehr wichtig, dass dort nun sämtliche Sicherheitsprogramme funktionieren, die bei meinen täglichen Online-Banking-Geschäften ein Eindringen von Fremden ausschließen, dass also sichere Bankgeschäfte gemacht werden können.“

„Benutzerkonten schätze ich eigentlich nicht. Da gebe ich zu viele Informationen weiter, ohne zu wissen, was dann eigentlich damit passiert.“

„Das Internet ist sicher kein geschützter Raum. Man sollte sich da ganz genau überlegen, was man von sich preisgibt.“

„Die Erfahrung zeigt, dass sich fremde Menschen an deine Daten ranschleichen können, dann stehst du völlig hilflos da.“

„Die Firmen, die daran verdienen, sind in der Pflicht zu sorgen, dass eine gewisse Sicherheit da ist.“

„Es sollte eine unabhängige, übergeordnete Instanz sein, die für Datenschutz sorgt. Den Firmen kann man da nicht vertrauen.“

„Ich bin dann schon etwas beunruhigt, wenn ich dann doch mitbekomme, dass der Staat eigentlich auf alle Informationen, die ich der Bank gebe, auch Zugriff hat. Aber ich hab nix zu verbergen.“

„Wenn man twittert, dass man nächste Woche in Urlaub fährt und noch seine Adresse dazu preisgibt, dann ist das eine Einladung für Einbrecher, die Wohnung leer zu räumen.“

„Ein Datenmissbrauch, wenn dieser strafrechtlich relevant ist, sollte versucht werden, über die Strafverfolgungsbehörden abzuwickeln.“

„Für die Internetkriminalität gibt es ja die Strafverfolgungsabteilung. Und wenn mir da ein Schaden entsteht, dann kann ich das ja zur Anzeige bringen.“

„Ein Plattformbetreiber (Webseitenanbieter) ist wie ein Autobetreiber, der schauen muss, dass die Bremsen funktionieren. Ein TÜV fürs Internet wäre natürlich gut.“

„Große Banken arbeiten alle über große Rechnersysteme und können nicht kontrollieren, wenn jemand mit krimineller Energie versucht, die Daten zu hacken. “

„Kreditkartenzahlung ist ein bisschen tricky, aber letztendlich haftet das Kreditkarteninstitut.“

„Ich nutze weder Payback noch andere Punktesammelsysteme. Ich würde niemals mein Kaufverhalten online registrieren lassen.“

Trendprofil – Verantwortungsbedachte Etablierte

Erläuterungen zum Trendprofil

Das Trendprofil der Verantwortungsbedachten Etablierten ist von drei soziokulturellen Strömungen geprägt: Adaptive Navigation, Autonomy und Diversity.

Besonders relevant ist die Strömung Adaptive Navigation: Unvorhersehbarkeit und ständiger Wandel werden als Chance und Herausforderung gesehen – so auch das Internet mit all seinen Möglichkeiten und Handlungsoptionen. Das Prinzip des „lebenslangen Lernens“ ist in diesem Segment der Gesellschaft – als Schlüssel des persönlichen Erfolges – sehr stark verinnerlicht und wird selbstverständlich auch auf den Umgang mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien übertragen. Obwohl Verantwortungsbedachte Etablierte in der Regel Digital Immigrants sind (Digital Natives sind in der Minderheit), sind sie durch ihre selbstbewusste, systematische und fokussierte Vorgehensweise in der Lage, sich schnell neue Bereiche zu erschließen.

Darüber hinaus zeigen die Verantwortungsbedachten Etablierten eine Nähe zu Autonomy. Autonomie verstehen sie im Sinne persönlicher Freiheit der Meinung und des Handelns. Sie vertrauen darauf, ihre Rechte durchsetzen zu können und sich zu behaupten; trotz hoher Komplexität der Lebens- und Erwerbsverhältnisse vertrauen sie in ihre eigenen Fähigkeiten, über die dafür notwendigen Ressourcen zu verfügen oder sich diese schnell aneignen zu können.

Auch Diversity ist für dieses Milieu von großer Bedeutung: Offenheit und Toleranz sind ihnen wichtig, denn neuen Entwicklungen sollte man sich nicht verschließen, sondern versuchen, sie zu begreifen; wie man sie dann bewertet, ist eine andere Frage. Vielfalt wird zunächst als Chance gesehen, nicht als bedrohliches Konfliktpotenzial; es darf und muss also durchaus unterschiedliche Ansichten geben, denn gerade durch Perspektivwechsel lassen sich in der heutigen Welt komplexe Problemstellungen lösen.

Wohnbild-Collage: Verantwortungsbedachte Etablierte

Fall 1

Diese Bilderserie gibt Einblicke in das Leben einer Ärztin. Sie ist 51 Jahre, verheiratet und hat drei Kinder von denen zwei schon aus dem Haus sind. Die Sammlung von Musikinstrumenten im Bild links oben veranschaulicht das Interesse für Kunst und Kultur, das in diesem Gesellschaftssegment sehr stark ausgeprägt ist.

Verantwortungsbedachte Etablierte achten bei der Auswahl ihrer Einrichtung auf hochwertige Qualität und kombinieren gern traditionelle und moderne Elemente (z. B. hochwertiges Porzellan und zeitgenössische Kunst).

Das Bild oben rechts zeigt, dass moderne Informations- und Kommunikationstechnologie eher unprätentiös und selbstverständlich in die Wohnungseinrichtung integriert wird. Obwohl man in der Regel über eine WLAN-Verbindung verfügt, hat der Laptop meist seinen festen Platz. Verantwortungsbedachte Etablierte legen Wert darauf, dass die Produkte eine hochwertige Qualität aufweisen und technisch auf dem neuesten Stand sind, ohne dabei den Anspruch auf Vorreiterschaft haben zu wollen.

Wohnbild-Collage: Verantwortungsbedachte Etablierte

Fall 2


Diese Collage zeigt die Wohnung eines 66-jährigen Versicherungskaufmanns, der ein erwachsenes Kind hat und seit seiner Scheidung allein lebt.
Der Wohn- und Essbereich ist großzügig angelegt und besteht aus Antiquitäten, die in der Familie über Generationen weitergegeben werden, und modernen Elementen (z. B. Vitrine mit Meissner Porzellan und Freischwinger im Bild links oben). Die Ölbilder im Bild rechts oben sind ein Hinweis auf das ausgeprägte Interesse an Kunst und Kultur.

Der hochwertige Flachbild-Fernseher verdeutlicht, dass bei den Verantwortungsbedachten Etablierten moderne Technologien in hochwertiger „State of the art“-Qualität fester Bestandteil des persönlichen Lebensstils sind.