3. Mobiler, intensiver, interaktiver – wie sich das Online-Verhalten der deutschen Bevölkerung verändert

2012 hat DIVSI erstmals eine Grundlagenstudie zum Thema Vertrauen und Sicherheit im Internet in Deutschland veröffentlicht. Dabei wurden sowohl die Nutzungsweisen des Internets wie auch die generellen Einstellungen zur Thematik untersucht. Zwar liegen zwischen 2012 und 2016 lediglich vier Jahre, mit Blick auf den Prozess der rasant fortschreitenden Digitalisierung sind es aber Welten. Das mobile Internet war 2012 bei weitem noch nicht so verbreitet und Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Community-Services wie Instagram waren gerade einmal knapp zwei Jahre alt und noch lange kein Mainstream, sondern vor allem Tummelplätze für die jüngere, netz-euphorische Avantgarde. So wurden 2012 noch achtmal mehr SMS als WhatsApp-Nachrichten verschickt – schon 2014 hatte sich das Verhältnis nahezu umgekehrt.

Dies ist nur ein Beispiel von vielen. In den vergangenen vier Jahren haben immer mehr digitale Angebote bei immer mehr Menschen einen festen Platz im Alltag erobert. Mittlerweile ist es für den Großteil der Bevölkerung zur Normalität geworden, mobil im Internet zu sein, sich online zu vernetzen und das Internet als wesentliche Infrastruktur sowohl bei einer Vielzahl privater wie auch beruflicher Aktivitäten für unverzichtbar zu erklären.

Wie aber sieht der sogenannte „digitale Alltag“ inzwischen aus und was genau hat sich verändert? Handelt es sich dabei lediglich um Veränderungen auf der technischen Ausführungsebene oder zeigen sich auch Entwicklungen bei den Einstellungen und Werthaltungen gegenüber der Digitalisierung im Allgemeinen bzw. der Beziehung zum Internet im Speziellen? Auf diese Fragen gibt dieses Kapitel erste Antworten. Darauf aufbauend wird in Kapitel 4 überprüft, inwiefern sich die Landschaft der DIVISI Internet-Milieus verändert hat.